Von der Panzerhalle zum Startup-Center

Das ehemalige Kasernengelände Leward Barracks in der bayerischen Stadt Schweinfurt wird ein hochmoderner Wissenschafts- und Gründungsstandort (siehe Infokasten). Welche Rolle LennardtundBirner dabei spielt, schildert Thomas Herrmann, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing.

Von der Kaserne zum hochmodernen Wissenschafts- und Startup-Standort. Das klingt sehr spannend.
Ja, das ist ein großer Glücksfall, dass wir mit den ehemaligen Ledward Barracks eine Konversionsfläche haben, denn Flächen sind in Bayern grundsätzlich sehr knapp.

Sie planen auf dem Gelände ein Startup-Center in Verbindung mit einem Science Center?
Bereits vor drei Jahren haben Stadt, Landkreis und IHK das Thema Gründung unter dem Label „Startbahn 27“ vereint und einen Startup- & Innovationscout eingestellt. Wir haben gesehen, dass wir zwar etliche Gründeraktivitäten haben, diese aber nicht gebündelt sind. Ein Gründerzentrum für Scaleups gibt es bereits, aber die Startup-Szene hat noch keine zentrale Anlaufstation. Auf dem ehemaligen Kasernengelände bot sich zunächst ein Startup-Center an. Doch ist solch ein Vorhaben auch realistisch zu verwirklichen? Dafür brauchten wir eine fundierte Machbarkeitsstudie. Nach intensiven Recherchen haben wir uns für LennardtundBirner entschieden, denn Sie haben große Erfahrung sowohl im Gründerthema als auch im Erstellen von Besitz- und Betreiberkonzepten. Neben dieser Fachkompetenz, die uns auch von anderen Kommunen bestätigt wurde, hat uns Ihre modulare Herangehensweise an das Projekt überzeugt.

LennardtundBirner startete wie immer mit der faktenbasierten Analyse.
Genau. Ein Modul baute auf dem anderen auf. Das war sehr zielführend. Herr Lennardt hat uns ehrlich gesagt: Ohne zielführende Ergebnisse im ersten Schritt können Sie den zweiten nicht angehen. Zunächst wurde betrachtet, welche Wertschöpfungsketten in Schweinfurt stark sind. Auf welche wirtschaftlichen Gegebenheiten und damit betriebliche Unterstützung können sich Startup-Unternehmen stützen? Haben wir überhaupt genug Futter für das Projekt? Mich hat überzeugt, welch tiefgründige Analysen wir erhalten haben. Die meisten wissen, dass Schweinfurt für Wälzlager steht. Aber wie sieht zum Beispiel die Automotive-Wertschöpfungskette aus, für welche Themen müssen wir durch Gründungsaktivitäten einen Nährboden schaffen? Das war ein sehr wichtiger erster Schritt. Die Faktenanalyse wurde durch die Online-Unternehmensbefragung ergänzt. Diese zeigte, wie unsere Unternehmen das Vorhaben einschätzen und ob sie es unterstützen.

Das zweite Modul widmete sich der Untersuchung der Gebäude.
LennardtundBirner hat die Gebäudesubstanz angeschaut sowie die entsprechenden Gutachten und Denkmalsschutzauflagen dazu. Anschließend haben Sie eine Kostenabschätzung für die notwendigen Renovierungskosten vorgenommen. Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass Sie dafür plädiert haben, zusätzlich zu dem ehemaligen Stabsgebäude – der eigentliche Auftrag – auch die ehemalige Panzerhalle in das Nutzungskonzept miteinzubeziehen und zusätzlich ein Science Center vorgeschlagen haben. Das hat noch einmal ganz neue Perspektiven eröffnet.

Das dritte Modul umfasste die Wirtschaftlichkeitsberechnung.
Wir waren froh, dass die Grundfinanzierbarkeit gegeben ist und wir mit unseren Schätzungen nicht diametral daneben lagen. Für die politische Entscheidung war es sehr wichtig, dass die Kosten nachvollziehbar dargestellt waren. Die Investitionskosten inklusive Abschreibungen, die Umsätze aus der Vermietung inclusive der Planung zur Auslastung der Mietflächen sowie die gesamten Kosten wurden auf Monatsbasis aufgeschlüsselt. Der Finanz- und Liquiditätsplan zeigte detailliert auf, wo das Geld herkommt und wo es hinfließt.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit LennardtundBirner insgesamt erlebt?
Hier sind Berater mit Herzblut am Werk. Mit sympathischer Hartnäckigkeit haben Sie eingefordert was wir liefern mussten, um zu einem fundierten Ergebnis zu kommen. Da hieß es nicht wie oft in der Beraterwelt: Haben wir nicht bekommen, konnten wir nicht berücksichtigen. Wie Herr Lennardt das Projekt im Stadtrat vorgestellt hat war ebenfalls beeindruckend und wichtig für das Mitnehmen der Entscheidungsträger im weiteren Prozess. Hier merkte man seine jahrelange Erfahrung im Umgang mit der Politik. Auch der Blick über den Tellerrand hinaus sorgte für positive Überraschungen. Unsere Finanzreferentin hat beeindruckt, wie Herr Lennardt dargestellt hat, in welcher Organisationsform die Startup-Aktivitäten zusammengebracht werden können, mit dem Gründungszentrum als Headquarter. Auch das hatte nicht originär etwas mit dem Auftrag zu tun. Alles in allem kann ich sagen: Das haben Sie tipptopp gemacht. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.

Zur Konversionsfläche Ledward Barracks in der Stadt Schweinfurt:
Nach Aufgabe des US-Stützpunkts wurde ein Großteil der Fläche des Kasernengeländes vom Freistaat Bayern erworben. Seit 2017 entsteht hier der i-Campus der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Erster fertiggestellter Neubau war die Fakultät für Wirtschaftsingenieurswesen. In der Endausbaustufe sollen bis zu 3.000 internationale Studierende zweisprachig unterrichtet werden. Bereits 2016 wurde ein Appartement-Wohnheim für Student:innen in einem ehemaligen Mannschaftsgebäude eingerichtet. LennardtundBirner war mit der Marktanalyse für ein Startup-Center beauftragt. Hier sollen unter anderem Ausgründungen aus der Hochschule begleitet werden.

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