Innovationszentrums-Analyse als Basis für Gesamtstrategie

Die PCK-Raffinerie in der Stadt Schwedt/Oder war in den vergangenen Wochen in den Medien. Wirtschaftsminister Robert Habeck will hier den Wandel vom russischen Öl zur Wasserstoffproduktion vollziehen. Ein Gespräch mit Projektleiter Sascha Lademann vom Investor Center Uckermark zum LennardtundBirner-Konzept für den geplanten Innovation Campus und der Chance, dieses als Basis für eine künftige Gesamtstrategie zu nutzen.

Herr Lademann, momentan ist die Stadt Schwedt/Oder in aller Munde. Doch schon vor der Ukraine-Krise waren Sie ja nicht untätig. Innovationen im eher strukturschwachen Landkreis Uckermark sollen durch einen Innovation Campus angekurbelt werden.

Im Rahmen der Studie „Recode Uckermark“ wurden im ersten Schritt die Megatrends auf den Landkreis Uckermark bezogen. Dabei wurde die Leitlinie „Innovationskraft und industrielle Kerne stärken und Startup-Kultur verbessern“ entwickelt, um die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes zu stärken. Als ein Projekt wurde die Einrichtung eines Innovation-Hubs am Standort Schwedt/Oder festgelegt. Zunächst wurde ein Architektenentwurf erarbeitet und das Thema in unterschiedlichen Arbeitsgruppen weiter vorangetrieben. Schnell mussten wir aber feststellen, dass wir für die konkrete konzeptionelle Planung Unterstützung brauchen. LennardtundBirner wurde uns als Expertin für Besitz- und Betreiberkonzepte von Innovationszentren empfohlen.

Das LennardtundBirner-Konzept startete wie immer mit der faktenbasierten Analyse zu den wirtschaftlichen Kompetenzfeldern, der Wissenschafts- und Netzwerkanalyse und den Wertschöpfungsketten am Standort.

Das war eine sehr gute Aufbereitung des Ist-Standes zu unserem Ziel, anwendungsorientierte Forschung zu betreiben und die Zielgruppen für ein künftiges Innovationszentrum ableiten zu können. Wir haben jetzt eine gute Basis, nicht nur in den Aufbau des Zentrums einzusteigen, sondern auch in zahlreichen Themen noch tiefer zu gehen. Mir hat sehr gut gefallen, wie LennardtundBirner die Thematik strukturiert und uns aufgezeigt hat, wie das Innovationszentrum inhaltlich gestaltet werden muss, damit es funktioniert. Wir wussten am Anfang wie gesagt nicht genau, wo es hingehen soll. Von allen Beteiligten habe ich zum Schluss gehört „Die haben recht“. Wie Sie sich „durchgewühlt“ haben, das war klasse. Außerdem war die Zusammenarbeit sehr unkompliziert. Anpassungen wurden schnell vorgenommen, Management Summaries kurzfristig erstellt. Sie hatten versprochen, die Prozesse flexibel anzupassen. Das haben Sie gehalten.

Wie geht es jetzt weiter?

Es ist aus meiner Sicht sehr wichtig, dass mit einer Gesamtstrategie alle begonnenen oder angedachten Stränge zusammengeführt werden. Da ist zunächst der Innovation Campus und damit das Zusammendenken von Themen auf Basis der von Ihnen erstellten Analyse. Unternehmen wie PCK brauchen Unterstützung beim Technologietransfer, zum Beispiel durch die Ansiedlung von Wissenschaftseinrichtungen wie das Fraunhofer Institut. Die Ressourcen in der Wirtschaftsförderung können gezielt auf die Standortentwicklung ausgerichtet werden und eine thematische Betreuung stattfinden. Durch die LennardtundBirner-Innovationszentrumanalyse haben wir erkannt, dass eindeutige Kennzahlen für das Monitoring extrem wichtig sind. Wir sollten jetzt nicht den Fehler machen und zu beliebig werden mit Schlagwörtern wie „mehr Bildung“ oder „mehr Fachkräfte“. Letztere kommen nur, wenn wir eine eindeutige Standortpositionierung haben. Durch die Aufmerksamkeit können Stadt und Landkreis vielleicht die Gunst der Stunde nutzen, um größere Fördermittel zu erhalten, die gezielt für die Standortentwicklung eingesetzt werden.

Foto: Prüfer & Wilke.