Ein Handlungsrahmen, der jahrelang trägt

Florian Schilling, Leiter des Sachgebiets Stadtplanung und Baurecht

Der Weg zum Gewerbeflächenentwicklungskonzept der Stadt Illertissen war ein halbjähriger Prozess mit vielen Einzelschritten und tiefen Analysen. Ein Gespräch mit dem Leiter des Sachgebiets Stadtplanung und Baurecht, Florian Schilling.

Herr Schilling, wieso haben Sie ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept beauftragt?
Gewerbeflächenentwicklung ist oft geprägt von Nutzungskonflikten und politisch motiviert. Wir wollten einen klaren Argumentationsleitfaden sowohl für Unternehmen als auch die Politik haben. In der Vergangenheit wurden kostbare Flächen wahllos an Betriebe vergeben, die weder für die Stadt noch für die Gebiete wirklichen Wert hatten. Hier haben wir viel Potential für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt liegen gelassen. Das wurde auch aus der durchgeführten Analyse deutlich.

Wie haben Sie den umfangreichen Prozess empfunden?
Zunächst einmal schätze ich, wenn ein Beratungsunternehmen kompetent ist und ich nicht ständig zuliefern muss. Zwischen den Terminen haben Sie einfach unaufgeregt Ihre Arbeit gemacht. Und zum Schluss ein sehr gutes Ergebnis abliefert. Das habe ich schon ganz anders erlebt.

Was hat Sie beeindruckt?
Interessant war die genaue Analyse der Wirtschaftskompetenzen als Basis für die zukünftige Vergabe. Grundsätzlich wussten wir, wo der Wirtschaftsstandort Illertissen wirtschaftlich stark sind, aber das Aufzeigen der detaillierten Zusammenhänge zwischen den Branchen hat uns unsere Wirtschaftsstruktur nochmals im Detail gezeigt und Stärken und Schwächen deutlich gemacht.

Darüber hinaus haben wir mit dem Standortvergleich, bei dem sozioökonomische Faktoren in den Wettbewerb gestellt wurden, einen Gesamtüberblick zu Illertissen erhalten. Hier hat einiges überrascht, zum Beispiel unser hoher Anteil von Frauen in Führungspositionen. Die Erkenntnisse sind nicht nur für die Stadtplanung, sondern auch für die Arbeit der Stadtverwaltung insgesamt wertvoll.

Nach der Analyse und der Zielgruppendefinition hatten wir einen Vergabeworkshop mit Politik und Fachabteilungen. Hier war ich von dem kompetenten Input von LennardtundBirner sehr angetan. Das Bewusstsein wurde geweckt, dass Vergabekriterien viel mehr sind als Betriebe anzusiedeln, die möglichst viele Arbeitsplätze schaffen. Wir müssen uns zunächst auf unsere starken vier Wertschöpfungsketten konzentrieren.

Eine große Hilfe für die Stadt ist auch, dass wir nun belastbare und nachweisbare Argumente in Richtung der Regionalplanung zur Änderung unserer Flächennutzungspläne und für weitere Gewerbeflächenbedarfe haben.

Hilfreich war auch die umfangreiche Einbeziehung der Bürger, die sich konstruktiv zu den Wirtschaftsthemen und zur Eignung von Flächen geäußert haben.

Was nehmen Sie aus dem Prozess mit?
Durch Ihre Methodik und den gesamten Prozess wurde das Verständnis bei der Politik für eine gezielte Vergabestrategie geschaffen. Wir haben jetzt einen verbindlichen Handlungsrahmen, der uns die Arbeit wesentlich erleichtert und der vor allem nicht an politischen Zyklen hängt.

Das LennardtundBirner-Konzept umfasste:
• Analyse
• Ableitung von Kompetenzfeldern
• Standortvergleich
• Darstellung von Zielgruppen für die Gewerbeflächen
• Definition von Vergabekriterien
• Handlungsempfehlungen
• Gesprächsrunden /Öffentlichkeitsbeteiligung

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