Dr. Thomas Heck: „Lennardts Konzept war ein Wegweiser für alle Aktivitäten“

Das Life Science Center (ditec) Düsseldorf ist ein langjähriger Kunde von Jörg Lennardt. Er hat dessen Gründung begleitet und es jüngst evaluiert. Geschäftsführer Dr. Thomas Heck schildert, wie er beide Male von der Beratung profitiert hat.

Herr Dr. Heck, wie lange kennen Sie Jörg Lennardt als Berater von Innovationszentren?
Ich bin seit 2002 für das Life Science* Center (ditec) in Düsseldorf verantwortlich und seit 2004 Geschäftsführer. Seither kenne ich auch Herrn Lennardt, der damals das Betriebs- und Betreiberkonzept für das Zentrum erstellt hat. Entstanden ist die Idee für das Zentrum bereits 1999. Zündender Anlass von Seiten der damaligen Initiatoren des Zentrums (Landeshauptstadt Düsseldorf und Heinrich Heine Universität Düsseldorf) war, dass man der Firma Qiagen, als sie in den 1980er Jahren aus der HHU heraus gegründet wurde, leider keine adäquaten Laborflächen in Düsseldorf anbieten konnte und folgerichtig Handlungsbedarf entstand. Heute ist Qiagen ein Weltplayer in der Biotechnologie.

Das Lennardt-Konzept, wie hat es Ihnen als Geschäftsführer geholfen?
Das war für mich der Wegweiser für alle Aktivitäten, die ich damals als neuer Geschäftsführer angegangen bin. Vom Finanzplan bis zum Marketing. Ich habe Empfehlungen verfolgt wie: Aufbau von Netzwerken, Kontaktaufbau zu anderen Innovationszentren als Best Practice, Messebesuche etc. Wichtig waren für mich vor allem Lennardts Empfehlungen zum Kontaktaufbau innerhalb Düsseldorfs. Daraus sind Netzwerke wie das Life Science Netzwerk – Träger sind die Landeshauptstadt Düsseldorf, die Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf und das Life Science Center Düsseldorf – entstanden, die bis heute sehr wichtig sind. So ein Leitfaden veraltet nie. Sie können ihn immer wieder hervorziehen und prüfen: Wo stehen Sie?

Was Sie anscheinend auch getan haben, denn vor zwei Jahren erhielt Jörg Lennardt den Auftrag zur Evaluation des Zentrums. Was war der Anlass?
Für die Stadt Düsseldorf standen vor zwei Jahren noch andere Themen wie Digitalisierung im Fokus und das Thema Life Science ist dadurch leider etwas in den Hintergrund getreten. Mir ging es bei dem Auftrag um zwei Dinge: Was können wir Zentrumsintern verbessern und wie können wir dazu beitragen, dass die Thematik Life Science wieder verstärkt zum zentralen Bestandteil der städtischen Strategie und der Standortvermarktung wird. So wie in den ersten Jahren, wo wir ganz eng in die städtischen Aktivitäten zum Beispiel Delegationsreisen, Messeauftritte etc. integriert waren.

Zu was hat Ihnen Herr Lennardt geraten?
Zentrumsintern hat er geraten, dass wir wieder unser Alleinstellungsmerkmal in Düsseldorf, das Anbieten von Laborflächen, verstärkt in den Vordergrund stellen und auch weitere Laborflächen im Zentrum ausbauen. 
Strategisch gab es in seiner Analyse sehr viele praktikable Handlungsempfehlungen mit dem Fokus, weitere Serviceleistungen für Life-Science- Unternehmen anzubieten, zum Beispiel Kooperationsvereinbarungen mit bestehenden Technologienetzwerken – und da gibt es einige in Nordrhein-Westfalen. Oder die Beratung und das Coaching von Ausgründungsvorhaben aus der Heinrich Heine Universität Düsseldorf bzw. dem Universitätsklinikum Düsseldorf oder der Hochschule Düsseldorf. Wichtig hierbei ist auch, dass Themen übergreifend gedacht und angegangen werden: Produktions- und Automatisierungstechnik, Digitalisierung – das spielt inzwischen alles in Life Science-Themen hinein. Denken Sie zum Beispiel an die Telemedizin, die gerade jetzt einen großen Schub nach vorne erfährt oder im Bereich der medizinischen Diagnostik der Einsatz künstlicher Intelligenz in Verbindung mit bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT.

Die Gründung von Qiagen war der Auslöser für die Gründung des ditec. Für den heutigen World Player schrieb Jörg Lennardt ebenfalls den Businessplan.
Gründer Prof. Detlev Riesner würdigte diesen Einsatz mit launigen Worten in seinem Buch „Erlebtes zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“.

Was wünschen Sie sich für die kommenden Jahre?
Die Studie und natürlich Corona haben das Thema Life Science nicht nur in Düsseldorf stark in den Fokus gerückt. Ich wünsche mir, dass wir alle miteinander das Thema weiter pushen und Düsseldorf im Life Science-/Digital Health-Sektor in der Rolle eines führenden Players auf nationaler und internationaler Bühne wahrgenommen wird.

Zum Schluss: Was schätzen Sie an LennardtundBirner außer der Fachkompetenz?
Dass Jörg Lennardt nicht einfach weg ist, wenn der Auftrag zu Ende ist. Wir sind uns all die Jahre immer wieder „über den Weg gelaufen“.

Das LennardtundBirner-Angebot zu Innovationszentren

*Life Science: Lebenswissenschaften oder Life Sciences sind Forschungsrichtungen und Ausbildungsgänge, die sich mit Prozessen oder Strukturen von Lebewesen beschäftigen oder an denen Lebewesen beteiligt sind. Außer der Biologie umfassen sie auch verwandte Bereiche wie Medizin, Biomedizin, Pharmazie, Biochemie, Chemie, Molekularbiologie, Biophysik, Bioinformatik, Humanbiologie, aber auch Agrartechnologie, Ernährungswissenschaften und Lebensmittelforschung, bis hin zu wissenschaftlicher Aufarbeitung biogener natürlicher Ressourcen und Biodiversitätsforschung.